9H Panzerglas - was bedeutet das?

Was bedeutet 9H Härte beim Panzerglas?

Die Härte (Abkürzung H) von Bleistiften wird in 9 Stufen unterteilt. Angefangen von H (geringste Härte) bis zu 9H (höchste Härte).

Es gibt ein genormtes Testverfahren (DIN EN ISO 15184), bei dem ein Bleistift mit einer definierten Härte in eine spezielle Vorrichtung eingespannt wird und mit einem Druck von 7,5 Newton (N) über eine Oberfläche, in unserem Fall einem Panzerglas, gedrückt wird.

Dabei beginnt man üblicherweise mit der geringsten Härte H, überprüft das Panzerglas auf Beschädigungen (Kratzern) und steigert sich mit der nächsten Härte H1, dann H2, anschließend H3 usw. Wenn das Panzerglas bei H4 Kratzer aufweist, dann wäre es bis H3 kratzfest, hält es den Test bis zur Bleistifthärte H9 durch, dann hat es die höchste Bleistifthärte erreicht. 

Die Tricksereien mit der 9H Härte

Wie wir jetzt wissen, bedarf es zur qualifizierten Aussage einer Bleistifthärte das genormte Testverfahren. Selbst dann bleibt es eine relativ wage Aussage, da die Härten von Hersteller zu Hersteller leicht unterschiedlich sind, was die Vergleichbarkeit erschwert.

Und dann gibt es noch den Trick mit Druck auf das Panzerglas. Angenommen, ein Material ist nicht so hart, wie es der Hersteller gerne hätte, dann verringert er einfach den Druck und schon hält es Härten aus, die unter Normbedingungen zu einer Verkratzung führen würden. Würde man also einen 9H Bleistift wie eine Feder über das Panzerglas gleiten lassen, dann würde das selbstverständlich niemals verkratzen. Deshalb, wenn mit 9H Härte geworben wird, dann sollte idealerweise immer ein Test unter Normbedingungen gemacht werden oder der Druck in Newton bzw. Gramm angegeben werden.

Ist eine Härte von 9H erforderlich?

In der Praxis wird eine Härte von 9H nicht zwingend benötigt. Härten ab 3H bieten bereits einen guten Schutz, z. B. beim Schutz vor Kratzern in der Tasche durch den Haustürschlüssel. Es schadet aber auch nicht. Von daher spricht also im Umkehrschluss auch nichts gegen eine hohe Härte.

Was bringt Dir 9H, wenn Dein Smartphone auf den Boden fällt?

Viel wichtiger als die Bleistifthärte ist es doch, dass Dein Smartphone oder Tablet, wenn es einen "Schlag" auf das Display bekommt, nicht bricht. Und da hilft Dir die Härte nicht. Da ist die Absorbationsfähigkeit des Materials entscheidend.

So schützt Du dein Display wirksam vor Displaybrüchen

Die Absorbationsfähigkeit eines Panzerglases oder einer Panzerfolie wird z. B. gemessen, in dem eine genormte Metallkugel aus einer definierten Höhe auf das Smartphone Display fallen gelassen wird. Damit wird praktisch ein Sturz des Gerätes z. B. auf den Boden oder eine Tischkante simuliert.

In diesem Test brechen und splittern regelmäßig die härtesten Panzergläser, während dessen weniger harte Panzerfolien den Aufprall absorbieren und das Display vor Schäden schützen.

Auch wenn es den perfekten Displayschutz nicht gibt, so gibt es doch Produkte wie ZenGlass, die ganzheitlich die Kombination aus Härte und Absorbation (Anti-Shock) abbilden.

ZenGlass Panzerfolie bricht nicht wie herkömmliche Panzergläser, hat aber den 9H Test mit 7,5 Newton (N) bestanden und ist zusätzlich mit absorbierenden Materialschichten ausgestattet.

Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bleistift#H%C3%A4rtebezeichnung

 

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